Ausbildung

Ausbildung zum Skillstrainer 

Die Bedeutung des Skills-Training gewinnt sowohl im Kontext salutogenetischer Konzepte als auch psychischer Störungen immer mehr Beachtung. In den letzten Jahren ist es gelungen, durch Hirnforschung, Forschungen der Entwicklungspsychologie, Psychophysiologie und Epigenetik bisher unbekannte neurobiologische Aspekte zu entdecken und das Verständnis für psychische und körperliche Interventionen maßgeblich erweitern. Darüber hinaus besteht bei TherapeutInnen und BetreuerInnen aus verschiedensten Berufsgruppen ein großes Bedürfnis, Techniken zur Bewältigung belastender Faktoren und zur Prävention bei Mehrfacherkrankungen kennenzulernen, die mit einer Störung der Emotionsmodulation und Spannungsregulation einhergehen.

Das Skills-Training basiert auf den Ansätzen der kognitiven Verhaltenstherapie, einer dialektischen Grundhaltung, sowie ausgewählter Praktiken achtsamkeitsbasierter, emotionsfokussierter und körperorientierter Methoden. Spezifische emotionale, verhaltensbezogene, kognitive und zwischenmenschliche Reaktion- und Bewältigungsmuster liefern die Grundlage für den Aufbau des Trainings. In diesem Sinne versucht das Skillstraining durch den dialektisch emotionsbasierten und körperorientierten Ansatz die Chance zu bieten von etablierten und automatisierten Reaktionsmustern und Verhaltensweisen abzuweichen, neue Wege für Erlebens- und Erfahrungswissen zu öffnen und die Neuroplastizität zu stärken.

Strukturierte Übungsangebote helfen nicht nur die oft notwendige Modulierung zu erreichen, sondern auch Stärken, Ressourcen und das Selbstvertrauen zu fördern.

Die Inhalte orientieren sich an den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen, werden an die jeweilige Population angepasst und erfordern hohe Fachkompetenz und eine spezifische Didaktik zur Erhöhung von Lebensqualität, Lebenszufriedenheit und gelungener Alltagsbewältigung.

Die didaktische Balance von Coaching, Training und Förderung von Selbstwirksamkeit unterstützt die Zielerreichung der Schwerpunkte Achtsamkeit, Spannungsregulation und Emotionsmodulation.

Für den Sektor Ausbildung verantwortlich:

Dr. Alice Sendera

FS II Block XII Haus 10

7061 Trausdorf an der Wulka

Telefon: 0699/11494639

alice@sendera.at

www.sendera.at

Ausbildungsangebote

Die Ausbildung zur Skills – Trainerin kann entweder über die ÖDBT selbst, oder bei einem der von uns gemeinsam mit Kooperationspartnern angebotenen Lehrgänge absolviert werden. Derzeit bieten wir Lehrgänge in Zusammenarbeit mit folgende Institutionen und Einrichtungen zusammen:

  • Pro Mente Salzburg
  • Pro Mente Akademie Wien
  • Salzburger Landeskliniken (SALK)
  • Wagner Jauregg Krankenhaus Linz Fortbildungsakademie (GESPAG)
  • Österreichische Akademie für Psychologie (AAP)
  • Pro Juventute
  • PROGES Linz

Für im Gesundheitsbereich tätige Institutionen, die ihre Mitarbeiter im Bereich Skillsarbeit weiterbilden wollen, besteht die Möglichkeit eigener, gesonderter Lehrgänge.

Anforderungen

Für die Ausbildung zur  Skills – Trainerin im Rahmen der ÖDBT und deren Kooperationspartnern müssen folgende Anforderungen erfüllt sein:

  1. Abgeschlossene      Berufsausbildung, in einem der folgenden Quellberufe  z.B.:      ÄrztInnen, BewährungshelferInnen, ErnährungsberaterInnen,      FamilienbetreuerInnen, JugendbetreuerInnen, PädagogInnen, Pflegepersonal,      PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und alle, die in      Ausbildung zu diesen Berufen stehen oder eine andere gleichwertige      Ausbildung abgeschlossen haben.
  1. Anstellung      auf einer Station, Tagesklinik, Ambulanz, sozialpsychiatrischen      Einrichtung oder
  1. Die Bereitschaft      zur Zusammenarbeit mit einer zur medizinischen oder psychotherapeutischen  Behandlung berechtigten Person

oder

  1. In der      Präventionsarbeit (z.B. Kinder- und Jugendarbeit), die Berechtigung mit      der jeweiligen Zielgruppe eigenständig arbeiten zu dürfen.

 Ausbildungsinhalte

Zertifizierte Ausbildung zum/zur Skills-Trainer*in – Skills-Training – dialektisch- achtsamkeitsbasiert- körperorientiert

Das Weiterbildungscurriculum besteht aus 5 Kompaktseminaren inkl. Abschlusssupervision mit eigener Falldarstellung (insgesamt 75 AE à 45 min)

Allgemeine Inhalte

Module Achtsamkeit, Emotionsmodulation, Körperorientierte Skills, Spannungsregulation, Zwischenmenschliche Fertigkeiten und Selbstwert

Erfahrungen und Begriffsklärung: Was sind Skills?

Praxisorientierte Übungssequenzen – Rollenspiele,

Integration in den Alltag (Alltagstauglichkeit)

Besonderheiten und mögliche Probleme im Umgang mit Gruppen und schwierigen Teilnehmer*innen

Diskussionen/Selbsterfahrung

 

Inhalte Seminar 1

Biologische, Neurobiologische und Psychologische Grundlagen (z.B. Neuronales Netzwerk, Neuroplastizität, Wechselwirkung Gehirn – Körper – Geist, Spiegelneuronen, Reaktionsmuster/Automatismen) Emotionspsychologie)

Grundlagen und Besonderheiten des Skills-Trainings  (z.B. Didaktik und Methodik, Dialektik, Kontingenzmanagement, Verhaltensanalysen, Störungsspezifische Überlegungen wie Kompetenz- und Defizitmodelle, Wahrnehmung von Frühwarnzeichen bei Hochstress und/oder Dissoziation, Craving, Bedeutung von Skillsketten, Gruppenführungskompetenz

Inhalte Seminar 2 und 3

Achtsamkeitsschulung

Emotionsmodulation

Krisen- und Hochstressmanagement

Selbstwert -Selbstfürsorge

Zwischenmenschliche Kompetenzen

Skills bei ausgewählten Störungsbildern und Patient*inngruppen

 

Inhalte Seminar 4

Körperorientierte Skills: Besonderheiten und Einsatzmöglichkeiten

Körpersprache  (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Blickkontakt, Nähe und Distanz) incl. Emotionsregulation (abschwächen und aktivieren)

Körperwahrnehmungsübungen (Achtsamkeit, Koordination, Gleichgewicht)

Krisen- und Hochstressmanagement, incl. Frühwarnzeichen und Anti- Dissoziationsübungen

Inhalte Seminar  5

Anhand von Falldarstellungen und Dokumentationssequenzen soll der Verlauf der Skillsarbeit dokumentiert und kommentiert werden. Im Anschluss daran erfolgt ein kurzes kollegiales Fachgespräch, in dem die Grundlagen der Seminarinhalte in Beziehung zur Präsentation  gesetzt und diskutiert werden.

 Methoden

Vortrag

Arbeit in Kleingruppen

Interaktives Training (Rollenspiel)

Fallpräsentationen

Einsatz von multimedialen Lehrfilmen

 Abschluss

Voraussetzungen für die Ausstellung des Zertifiakts sind:

Mindestens 80 % Anwesenheit im Lehrgang (Inhalte der fehlenden Tage müssen vor Abschluss in schriftlicher Form nachgereicht werden)

Falldarstellung im Rahmen der Gruppensupervision im Kompaktseminar 5

  Zertifizierung

Der Abschluss der Weiterbildung wird von der Österreichischen Gesellschaft für Dialektisch Behaviorale Therapie und Skillstraining (ÖDBT) mit dem Zertifikat

Skills -Trainer / Skills – Trainerin

zertifiziert.

Auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse kann sowohl in der Seminarplanung als auch in der Durchführung Rücksicht genommen werden.

Trainerinnen und Trainer:

Mag. Dr. Alice SENDERA

Doktorat in Psychologie, Diplompädagogin, Lehrtherapeutin für VT , Supervisorin Zusatzausbildung in Klinischer Hypnose, Trainerin in Dialektisch Behavioraler Therapie (DBT) und Skills-Training, Publikationen und Fachbücher

Mag. Burkhard DAFERT

Klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe, Lehrtherapeut für VT, Supervisior, Trainer in Dialektisch Behavioraler Therapie (DBT) und Skills-Training

Mag. jur. Gerald SENDERA

Staatlich zertifizierter Instruktor für fernöstliche Kampfsportarten (Bundessportakademie) und geprüfter Übungsleiter für fernöstliche Kampfkünste (Sport Union Akademie).

Mag.a Verena Wöber

Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, Lehrtherapeutin für VT

Literaturvoraussetzung:

Sendera, A. / Sendera, M. (2012): Skills – Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung. 3. Erw. Auflage, Heidelberg: Springer

Literaturempfehlungen:

Linehan, M. (1996): Dialektische – Behaviorale Therapie der Borderline – Persönlichkeitsstörung. München: CIP- Medien

Linehan, M. /1996): TRAININGSMANUAL zur Dialektisch – Behavioralen Therapie der Borderline – Persönlichkeitsstörung. München: CIP- Medien

Sendera, A. / Sendera, M. (2009):Borderline – Die andere Art zu fühlen: Beziehungen verstehen und leben. Wien: Springer